Wenn in der Toskana Brot statt Wein gefeiert wird ...

… Zweimal pro Jahr ist Lucolena aus dem Häuschen. Im Juni, wenn mit einem Dorffest das knusprige Fladenbrot – die Schiacciata – geehrt wird und Ende Oktober beim «Festa della Castagna», dem Kastanien-Erntedankfest. Alles ist auf den Beinen. Der sonst meist von Fahrzeugen überstellte Platz vor dem Casa del Popolo wird zum Festgelände. Die lokale Künstler- und Kunsthandwerkergemeinschaft kommt und zeigt ihre Werke. Attraktive Aufführungen ziehen Besucher aus der ganzen Region an. Ein Lotto, von den lokalen Jugendlichen organisiert, darf selbstverständlich nicht fehlen.

 

Wird – wie letztes Wochenende – die Schiacciata gefeiert, heisst dies zwei Tage lang Brot essen. Die Schiacciata wird allerdings in so vielen verschiedenen Varianten zubereitet, dass ein Wochenende nicht genügt, um alle durchzukosten. Die «Sbandieratori Borghi e Sestieri Fiorentini» waren neben der Schiacciata die klaren Stars am diesjährigen Fest – Fahnenschwinger im klassischen toskanischen Stil. Besonderen Applaus erhielt derjenige, der seine Fahne wie ein Fussballjongleur von einem Bein aufs andere zauberte. Am Wochenende der Eröffnung der Fussballweltmeisterschaft – ohne italienische Beteiligung – war beim Applaus natürlich auch etwas Wehmut dabei.