"VON BAKU BIS AUCKLAND"

Zweiter Teil: "Von Yogyakarta bis Auckland" 

Blog unserer Reise von Anfang September 2017 bis Mitte Februar 2018

Yogyakarta (Indonesien)

24.11.2017

In Indonesien herrscht Regenzeit. Das heisst meist tagelange Schauer in Bindfäden. Das ist durchaus erträglich, denn die Temperaturen sind sommerlich warm. Dann allerdings, wenn die Sonne – ab und zu kurz – die Wolken durchdingt, fühlt man sich wie im Treibhaus …


… Rund um Yogyakarta, unserer ersten Station in Indonesien, liegen bedeutende Kulturdenkmäler. In Borobudur wurde im 8. Jahrhundert eine buddhistische Tempelanlage errichtet, die weitgehend erhalten ist. Als wir die Stätte frühmorgens besuchen, hat der Regen kurz vorher aufgehört und die Morgennebel steigen auf. Gar der in der Nähe liegende Vulkan Merapi gibt sich für kurze Zeit die Ehre. Einige Kilometer entfernt, in Prambaran, wurde als Gegenstück zu Borobudur im 9. Jahrhundert ein hindustischer Tempelkomplex errichtet. Der Legende nach sollen hier ursprünglich 1000 Tempel gestanden sein. Heute sind noch etwa 15 Tempel zu sehen. Höchst eindrücklich sind sie allemal. Ganz besonders die Hauptanlage, die der Gottheit Shiva gewidmet ist.

 

Yogyakarta selber ist eine Künstlerstadt. Im Puppentheater werden Mythen nachgespielt, Gamelan-Ensembles mit Gongs, Xylophonen und Trommeln lassen javanische Musik erklingen und die Textilkünstler sind berühmt für ihre Batik-Bilder. Der Sultan hat vor einiger Zeit seine Badeanlage aufgegeben und sie dem Publikum zugänglich gemacht – lediglich zum Lustwandeln, nicht fürs Baden!

 

Morgen fliegen wir nach Bali, wo wir unsere Tochter, Tania und ihren Ehemann, Simon, treffen. Wir freuen uns! Unser Sohn, Mirko, ist am Vorbereiten der Anwaltsprüfungen und kann leider nicht kommen – von Ferne unsere volle mentale Unterstützung!


Ubud (Indonesien)

2.12.2017

Tania und Simon, unsere Tochter und unser Schwiegersohn, schafften es glücklicherweise gerade noch nach Bali, kurz bevor die Behörden den Flugplatz wegen den Ascheemissionen des Vulkans Agung schlossen. Seitdem geniessen wir die gemeinsamen Tage in vollen Zügen. Wir erkunden die Insel per Mietauto. Für Europäer ….


… ist der Verkehr gewöhnungsbedürftig. Nach unseren indischen Erfahrungen empfinden wir ihn aber als vergleichsweise noch recht zivilisiert. Der Südküste entlang fahren wir in den Westen und dann ins Zentrum von Bali. Um den im Osten liegenden Agung wurde eine Sperrzone errichtet. Dieser Teil von Bali ist daher derzeit nicht bereisbar. Das Rumoren des Vulkans nehmen die Balinesen erstaunlich gelassen. Von einem Chaos auf der Insel, wie es die internationale Presse teilweise kolportiert hat, ist nichts zu merken.

 

Uluwatu, auf der Halbinsel Bukit südlich von Denpasar, ist ein Mekka für die einheimische und internationale Surfer Community. Entsprechend multi-kulturell geht es zu und her. Die Mopeds sind umgebaut worden, damit die Surfies ihre Bretter von Strand zu Strand transportieren können. Weiter westlich an der Südküste liegt der Pura Tannah Lot, der sogenannte Meerestempel. Er steht auf einem aus dem Meer ragenden Felsen, der Zutritt ist allerdings Priestern und ausgewählten Gläubigen vorbehalten. An der Nordwestspitze der Insel finden die Taucher und Schnorchler ihr Paradies. Im Bali Barat Nationalpark, um die Insel Menjangan herum, liegen wunderbarste Korallenriffs, mit einer Vielfalt an Meeresleben in allen Farben und Zeichnungen, wie man sie wohl nur sehr selten zu sehen bekommt. Etwas getrübt wird das Tauch- und Schnorchelerlebnis einzig dadurch, dass leider die Zivilisationsfolgen – die Beschädigung der Riffs durch Plastik, Abfall und erhöhte Wassertemperaturen – an gewissen Stellen nicht zu übersehen sind. Das Zentrum der Insel ist geprägt durch riesige, jahrhundertealte Terassenanlagen für den Reisanbau. Der Reis wird das ganze Jahr hindurch angebaut und geerntet. Gewisse Felder werden gerade umgepflügt und neu angesät, in anderen Feldern warten volle, reife Rispen auf ihr Ernte.

 

Der Flughafen in Bali wurde mittlerweile wieder geöffnet. Da der Agung aber nach wie vor Asche und kleinere Gesteinsbrocken ausspeit und eine grössere Eruption wahrscheinlich ist, fragt sich für wie lange. Tania und Simon werden versuchen, ihren Flug zurück in die Schweiz zu erwischen. Wir, anderseits, haben uns entschieden, unsere Weiterreise etwas umzugestalten. Statt auf die Insel Flores zu reisen und Gefahr zu laufen, dort nicht mehr wegzukommen, versuchen wir nun, ins weiter südlich gelegene West-Timor zu fliegen und auf dem Landweg nach Ost-Timor zu gelangen. West-Timor scheint noch unbekannt und wenig bereist. In Reiseführern findet sich jedenfalls kaum ein Wort darüber. Wir sind daher sehr gespannt, welche Abenteuer uns dort erwarten.


Atambua (Indonesien)

10.12.2017

Hello Mister, hello Misses – freudig werden wir hunderte Male pro Tag von Jung und Alt in Westtimor begrüsst. Es wird einem vom vorbeifahrenden Moped herunter zugerufen, es kommt von Kindern durchs Busfenster oder auch über die befahrene Strasse hinweg, von Fussgängern auf der anderen Seite. Dabei wird gewunken und gelacht. Weisse zu treffen …


… ist in Westtimor eine absolute Seltenheit (während der gesamten letzten Woche sind uns lediglich zwei US-amerikanische ältere Herren über den Weg gelaufen). Daher wird jede Gelegenheit genutzt, die paar wenigen Worte Englisch, die man kennt, anzuwenden und zu üben. Die Offenheit der Menschen und die Unberührtheit und Ursprünglichkeit des Landes macht denn auch die Faszination von Westtimor aus. Jakarta und erst recht der Rest der Welt scheint sehr weit weg … bis zum Moment, wo der amerikanische Präsident in seiner unendlichen Weisheit und politischen Feinfühligkeit fordert, dass künftig Jerusalem die Hauptstadt von Israel sein soll. Da macht sich rasch grosse Sorge breit. Denn jede und jeder im multi-religiösen Indonesien weiss, welch Gefahrenpotenzial die Brechstange in sich birgt, wenn mit ihr in Religionskonflikte eingegriffen wird. Der indonesische Präsident, Yoko Widodo, muss am Fernsehen seine ganze Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft einsetzen, um mässigend auf die aufgebrachten indonesischen Muslime einzuwirken.

 

Sehenswert in Kupang, unserer ersten Station in Westtimor, ist der Fischerhafen und der Fischmarkt. Nebst herrlichen Redsnappers werden Fische feilgeboten, die wir eher im Aquarium als auf dem Teller erwarten würden. Praktisch jedes Haus in Kupang wird von einem Hahn bewacht. Selbstverständlich müssen auch diese ab und zu gebadet werden. Highlight unseres Aufenthalts in Westtimor ist der Besuch der Bergdörfer None, Boti und Tamkesi. Insbesondere Boti und Tamkesi liegen in sehr schwer zugänglichem, für Autos unerreichbarem Hügelgebiet (wir müssen daher auf Motorfahrräder umsteigen). Die Dorfgemeinschaften wurden erst vor rund 20 Jahren von der Aussenwelt entdeckt. Sie leben nach wie vor nach ihren animistischen Riten und unter anderem auch nach einem eigenen Kalender mit einer neun Tages Woche. Der bescheiden auf dem Boden sitzende Dorfkönig weiss aber sehr genau, dass auf die Dauer die moderne Welt nicht am Dorfrand aufgehalten werden kann. Erst recht nicht, nachdem sein Dorf durch eine kürzliche Reportage des National Geographic in den Fokus der interessierten Weltöffentlichkeit gelangt ist. Was erleben wir sonst noch? Eine handgrosse Spinne, die uns beim Spazieren, den Weg versperrt. Eine Kuh mit timoresischer Glocke. An den Bäumen hängende Riesenstöcke von Wildbienen … und wieder einmal ein festsitzender Lastwagen – diesmal im Schlamm.

 

Morgen verlassen wir nun das spannende, vielfältige und vielschichtige Indonesien (von dem wir nur einen ganz kleinen Teil gesehen haben, der aber zu grosser Lust auf «Mehr» geführt hat) und überqueren wir die Grenze nach Timor Leste (Osttimor). Die ehemalige portugiesische Kolonie, die 1975, unter der Herrschaft von Suharto, von Indonesien annektiert wurde, ist erst seit 2002 ein unabhängiger Staat. Wir werden dort Adrian und Chantal aus Bern besuchen, die sich in Dili (der Hauptstadt von Timor Leste) seit einiger Zeit in einem Entwicklungsprojekt engagieren.


Zwischenhalt "Die beliebteste Nuss in Asien … und ganz besonders in Westtimor"

Bereits in Indien und Sri Lanka begegneten uns ab und zu Männer und Frauen mit roten Mäulern und Lippen. Im Gros der Leute gingen sie allerdings unter, so dass wir ihnen keine weitere Beachtung schenkten. Bei unserer Ankunft in Westtimor sind sie uns allerdings sofort wieder in den Sinn gekommen. Jede zweite Person auf der Strasse in Westtimor lacht einem mit einem mit tiefroten Zähnen (oder was davon übriggeblieben ist) und Lippen entgegen. Alle paar Meter liegen rote Lachen am Boden, die aussehen, als sei dort eben gerade ein Huhn geschlachtet worden. Das an sich in ganz Asien verbreitete Betelnusskauen ist in Westtimor ein eigentliches Volksvergnügen und scheint in der Gesellschaft tief verwurzelt. Die Märkte sind voll von Ständen, an denen die Zutaten fürs Kauen gekauft werden können. Geht man zu Besuch, deckt man sich vorher mit den Ingredienzen ein und bringt diese als Gastgeschenk mit. Wir tun bei unseren Besuchen in den Bergdörfern selbstverständlich das Gleiche. Unser Guide übergibt dem Dorfältesten bei der Ankunft ein paar tolle Kauportionen, die dann feierlich unter die anwesenden Dorfbewohner verteilt und von ihnen umgehend konsumiert werden.

 

Betelnusskauen ist ein Stimulans. Ein «Schigg» soll sich laut einem Beitrag der BBC etwa so anfühlen, wie wenn man auf einen Schlag sechs Doppelespressos hinunterstürzen würde. Die Betelnuss – ein Palmengewächs – kann entweder frisch ab Baum (1) oder in getrockneter und damit stärkerer Form (4) konsumiert werden. Die Nuss selber ist allerdings viel zu bitter. Es werden einer Kauportion daher entweder gewürzähnliche Betelblätter  (2) oder Pfefferpflanzen (3) beigegeben. Wichtiger Bestandteil der Kauportion ist zudem Kalkpulver (5), das der Freisetzung der in der Nuss enthaltenen Wirkstoffe dient. Erst in Verbindung mit dem Kalk löst sich der Farbstoff Arecarot aus der Nuss und entwickelt sein intensives Rot. Personen, die mangels Zähne nicht mehr kauen können, mörsern die Ingredienzen (6). Zum Teil wird auch Tabak als zusätzliches Stimulans beigemischt (7). Der zerhackte / zerkaute Brei wird für ein, zwei Stunden zwischen Oberlippe und Zahnfleisch geklemmt. Weil Betel massiven Speichelfluss verursacht, muss dieser immer wieder ausgespuckt werden, was zu den blutroten Flecken am Boden führt (8).

 

Betel wird als Genussmittel und nicht als Rauschmittel angesehen. Harmlos ist es deswegen nicht. Dem Vernehmen nach ist die Gefahr einer Mundhöhlenkrebserkrankung bei Betelkauern signifikant höher. Ist die Kaudosis zu gross, besteht zudem das Risiko einer Herz- und Atemlähmung. Die Westtimoresen lassen sich davon nicht beeindrucken und widersetzen sich geeint den Regierungsversuchen, das Betelkauen einzuschränken. Wir waren da doch etwas ängstlicher und haben uns – trotz herzlichster Einladungen dazu – nicht zu einem Kauversuch überwinden können.



Dili (Timor Leste)

17.12.2017

Im Vertrag von Den Haag von 1916 teilten die Kolonialmächte Portugal und Holland die Insel Timor unter sich auf. Im Zuge der Dekolonisierung (1949) wurde das holländische Westtimor ein Teil von Indonesien. Osttimors (heute Timor Leste) Geschichte ist bewegter. Der Territorialanspruch Portugals endete erst 1974 mit der Nelkenrevolution in Lissabon. Die von Portugal danach an sich unterstützten Unabhängigkeitsbestrebungen Timor Lestes …


… wurden 1975 durch eine Invasion der indonesischen Armee allerdings rasch im Keime erstickt. Es folgte eine 24-jährige Besetzung Indonesiens. Diese war in einer ersten Phase durch den letztlich chancenlosen timoresischen Guerillakampf und durch die brutale Unterdrückung jeglicher politischen Opposition gegen die indonesische Herrschaft gezeichnet. Erst Mitte der 1990-iger Jahre gelang es José Manuel Ramos -orta (einem politischen Führer der Befreiungsbewegung von Timor Leste) und dem damaligen Erzbischof von Dili, Belo, einen Dialog mit der indonesischen Führung aufzunehmen (Ramos-Horta und Belo erhielten dafür 1996 den Friedensnobelpries). Indonesien stimmte in der Folge einem Referendum unter der Aegide der UNO zu. Dieses wurde 1999 abgehalten – mit eindeutigem Resultat: Annähernd 80% der Bevölkerung Timor Lestes sprach sich für die Unabhängigkeit ihres Landes aus. Danach verliess – zwar marodierend und unter Hinterlassung von grossen Zerstörungen – die indonesische Armee Timor Leste. Seit 2002 ist das Land formell unabhängig.

 

Erstaunlicher- und gleichzeitig erfreulicherweise hat die schwierige Vergangenheit zwischen Timor Leste und Indonesien kaum negative Spuren hinterlassen. Weder von Seiten Timor Lestes noch auf der westtimoresischen / indonesischen Seite scheinen negative Ressentiments vorhanden. In allen unseren Gesprächen in Westtimor wurde immer wieder die freundschaftliche Beziehung zum Nachbarn betont. Die Leute in Timor Leste, anderseits, sehen die Schuld an den vergangenen Ereignissen ausschliesslich beim damaligen indonesischen Militärregime. Mit Indonesien resp. dessen Bevölkerung - so wird immer wieder bekräftigt – habe dies nichts zu tun gehabt.

 

In Dili werden wir herzlich von Chantal und Adrian empfangen. Sie setzen sich im Rahmen von zwei durch die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die deutsche Kirche unterstützten Projekten in der Lehrer- und Erwachsenenbildung ein. Wir haben die Tage mit ihnen – die wunderbaren Orte und Plätzchen, die wir durch sie zu sehen bekamen und die anregenden Gespräche, die uns viel Insight über Land und Leben in Timor Leste vermittelten – sehr genossen!

 

In Ataùro, einer Dili vorgelagerten Insel Timor Lestes, verbringen wir zum Abschluss ein paar herrlich erholsame Tage. Fliegende Fische und grosse Delphinschulen eskortieren uns bei der Überfahrt und zeigen ihre Sprünge und Kunststücke. Unvergesslich sind die Sonnenaufgänge, die Schnorchelausflüge in die der Insel vorgelagerten Korallenriffs in klarstem Wasser, der Samstagsmarkt, auf dem die Bewohner der Insel ihre Fänge und Produkte anbieten und Barry’s Place, eine von einem Australier und seiner timoresischen Ehefrau geführten Lodge, direkt am Strand. Es ist zu hoffen, dass die Perle Ataùro noch lange vom Massentourismus verschont werden wird!


Derby (Australien)

22.12.2017

Was Australien so eindrücklich und einzigartig macht ist sein Outback. Es sind nicht seine Städte, es sind nicht seine Weingebiete, es sind nicht die Farmer in den fruchtbaren, küstennahen Gegenden. Diese unterscheiden sich nicht wesentlich von Vergleichbarem in anderen Ländern. Das Outback aber gibt es so nur in Australien. Das wird uns auf unserer Fahrt von Darwin in die Kimberleys, der ersten Etappe unserer Reise durch Australien, wieder einmal deutlich vorgeführt. Wir sind von Neuem ...


… fasziniert von diesen immensen Weiten mit ihren eintönigen und doch so abwechslungsreichen und vereinnahmenden Landschaften. Von dieser Wildheit und Unberührtheit, die Fahrten abseits der Highways – selbst mit unserem gut ausgerüsteten 4x4 – zu Abenteuern werden lassen. Von den durch die Härte der Lebensumstände gezeichneten Bewohner, die mit ihrem knorrigen «sense of humor» einen besonderen Charme ausstrahlen (tragischer allerdings ist das Bild der relativ zahlreichen Ureinwohner/Aboriginals, die offensichtlich den Boden unter den Füssen verloren haben und ausschliesslich von Sozialhilfe und Alkohol zu leben scheinen - in Fitzroy Crossing wird die Zeit immerhin mit Poker vertrieben). Und schliesslich auch von dieser einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt, die einem auf Schritt und Tritt begegnet.

 

Im Norden Australiens herrscht derzeit die «wet season». Die Ausläufer der Monsune Süd-Ostasiens bringen diesem Teil des Landes  heftige Regen. Weil die Buschrotuen zum Teil überschwemmt und unbefahrbar sind, werden wir gezwungen, grössere Strecken als ursprünglich geplant auf den Highways zurückzulegen (auch diese sind allerdings kaum befahren: auf einer Strecke von 300 km sind uns gestern kaum mehr als zehn Fahrzeuge begegnet - einige davon etwas oversized). Dennoch können wir glücklicherweise ein grosses Stück der sogenannten Gibb River Road befahren. Ein bisschen Nervenkitzel ist schon dabei, wenn es gilt, einen Fluss zu durchfahren, von dem man keine Ahnung hat, wie tief er ist … und man die Tiefe, wegen latenter Krokodilgefahr, auch nicht sondieren gehen kann. Kommt man dann irgendwann an eine Roadstation, weist einem das Schild über dem Eingang immerhin gleich einmal darauf hin, dass eine neue Ehefrau am Werk ist. Faszinierend sind auch die von Termiten in den verschiedensten Formen produzierten Skulpturen am Wegrand. Manchmal werden diese von den Kängurus auch zur Tarnung verwendet. In den Gewässern rund um Wyndham, am Cambridge Gulf, soll es zahlreiche «Salties» (das gefürchtete Salzwasser Leistenkrokodil) geben. Wir haben leider – oder vielleicht besser: glücklicherweise – keines getroffen.  Mit dem sich offensichtlich in Weihnachtsstimmung befindlichen Krokodil am Eingang des Dorfes möchten wir euch allen ein herzliches Merry Christmas wünschen. Nicht nur in der Schweiz gibt es erfreulicherweise eine weisse Weihnacht, sondern auch in Darwin ist – wie das Plakat zeigt – der Schnee garantiert 😊


Zwischenhalt "Die lachenden und küssenden Bäume in den Kimberleys"

Die Kimberley-Region liegt an der Nordwestspitze Australiens und erstreckt sich von Broome an der Küste im Westen bis nach Kununurra im Osten, an der Grenze zwischen den Gliedstaaten Western Australia und Northern Territory. Die Kimberleys sind ein wildes Gebiet. Die Dörfer und Siedlungen abseits des Great Northern Highways sind schwer zugänglich. In den zahlreichen Gewässern – Lagunen, Flüsse, Teiche und Bilabongs – lauern Salties und Freshies,  die in der Region heimischen Salz- und Süsswasserkrokodile (vgl. Reiseblogeintrag vom 22.12.2017).

 

Die Region hat aber noch ein ganz anderes Gesicht: Die vielfach stoisch, manchmal aber auch schalkhaft in der Landschaft stehenden Boab-Bäume. Sie sind ein Charakteristikum der Kimberleys. Verstreut in der Landschaft stehend, sind sie durch ihren flaschenförmigen Stamm, ihre grau-weissliche, beinahe leuchtende Rinde und ihre armähnlichen Äste von weit her zu erkennen. Die Strukturen in ihrer Rinde, die Anordnung der Äste und die manchmal wie Haarbüschel wirkenden Blätter verleihen ihnen oft fast menschenähnliche Züge. Nicht selten zwinkern einem die Bäume am Strassenrand mit lustigen Gesichtern zu oder sie umarmen und küssen sich gegenseitig. Wir sind überzeugt, dass die Illustratoren von Märchenbüchern und Comic-Zeichner, die Bäume leben und sprechen lassen, sich in den Kimberleys inspirieren liessen.

 

Die Boab-Bäume gehören botanisch zur Art der Affenbrotbäume. Weltweit gibt es davon acht Arten, die in Madagaskar, Afrika und dem Nordwesten Australiens heimisch sind. Bekanntester Vertreter dieser Gattung ist der afrikanische Baobab-Baum. Die Boab-Bäume wachsen anfangs nur langsam, bis sie ein ausgedehntes Wurzelsystem gebildet haben, mit dessen Hilfe sie längere Trockenzeiten zu überstehen vermögen. Blätter tragen die Bäume nur in der Regenzeit. Damit weniger Wasser durch Verdunstung verloren geht, fallen diese in der Trockenzeit ab. Die Boab-Bäume werden fast ausschliesslich durch Fledermäuse bestäubt. Ihre Blüten öffnen sich daher nur nachts. Die Nüsse des Baumes haben eine relativ dünne Schale, die beim Aufprall auf den Boden gesprengt wird und so die bohnenartigen Samen freigeben.

 

In der Kultur der Urbewohner / Aboriginals nimmt der Boab Baum eine wichtige Rolle ein. Seine Wurzeln und Samen dienten als Nahrung und zu medizinischen Zwecken. Aus der Rinde wurden Schnüre und Seile hergestellt. In den Hohlräumen des Baumes fanden sie Wasser. Unter markanten Bäumen wurden Versammlungen abgehalten. Die Nüsse werden noch heute verziert und als Kult- und Kunstgegenstände verwendet.

 

Der grösste Boab-Baum steht in Derby. Er hat einen Umfang von fast 15 Meter und ein stolzes Alter von 1500 Jahren. Der Baum war für die Aboriginals stets ein Heiligtum. Tragischerweise wurde er unter den weissen Siedlern im 19. Jahrhundert ein «Prison Tree»: In seinem hohlen Inneren wurden renitente Ureinwohner eingesperrt.



Geraldton (Australien)

4.1.2018

Der Mount Augustus ähnelt in vielem dem Ayers Rock resp. dem Uluru, wie er in der Sprache der Aboriginals heisst. Einsam und daher von sehr weit her sichtbar ragt er aus der ausgetrockneten, flachen Buschlandschaft empor. Wir haben ihn auf einer Fahrt über hunderte von Kilometern auf Schotterpiste erreicht. Man ist ganze Tage unterwegs, …


… ohne einem anderen Auto (ausser einem Wrack auf einer verlassenen Farm) zu begegnen. Selbst den Kängurus ist es bei den Temperaturen von über 40 Grad zu heiss. Sie lassen sich nicht blicken. Es lässt sich daher getrost ein Filmchen drehen …. bis eine unerwartete Bodenwelle der Kamerafrau das Smartphone aus der Hand schlägt (vgl. unten). Trotz Hitze und lästiger Fliegen steigen wir einen Teil des Bergrückens hoch und werden mit einer herrlichen Aussicht in die Weiten des westaustralischen Outbacks belohnt.

 

Mount Augustus erreichen wir via Broome, Port Hedland und Karijini Nationalpark. Sehenswert in Broome ist der Krokodilpark des Krokodilschützers und Dokumentarfilmers Malcolm Douglas. Hier wird einem vor Augen geführt, warum in der Wildnis der Kimberleys Vorsicht geboten ist.  Was zuerst wie ein harmloses Stück Holz im Wasser aussieht, schiesst ein paar Minuten später als fünf bis sechs Meter langes Krokodil an Land.

 

Attraktion des Karijini Parkes sind dessen Schluchten und Wasserbecken. Was für ein Gefühl, wenn sich inmitten absoluter Trockenheit plötzlich der Steppenboden auftut und den Blick auf kühles Nass freigibt. Es erstaunt wenig, dass diese Wasserstellen für die Ureinwohner heilig sind. Zum Glück für uns ist in einigen baden erlaubt. Ähnlich eindrücklich ist auch der Kalbarri Nationalpark etwas südlicher. Hier hat sich der Murchison River in die Steppenlandschaft eingefressen und eine tiefe Schlucht mit bizarren Felsformationen entstehen lassen.

 

Rund um den Karijini Park wird Eisenerz abgebaut. Die Minen selber bekommt man nur von weitem zu Gesicht. Auffallender sind die kilometerlangen Güterzüge, die das geförderte Material an die Küste nach Port Hedland führen, wo es verschifft und zur Stahlproduktion vorwiegend nach Asien transportiert wird. In Kontrast zur eisenerzhaltigen roten Erde erheben sich an der Küste weisse Salzberge. Auch sie warten auf ihre Verschiffung.

 

Ein besonderes Erlebnis ist unser Aufenthalt auf der Lyndon Station. Die «in the middle of nowhere» liegende Rinderfarm westlich von Mount Augustus wird von Shaun und Cath bewirtschaftet, einem äusserst herzlichen und weltoffenen Paar, Mitte Vierzig. Die Farm deckt mit 4'500 km2 mehr als einen Zehntel der Fläche der Schweiz ab. Es weiden darauf rund 10'000 Rinder. Wir bekommen einen Crash Course, was es bedeutet, Bauer und Bäuerin im westaustralischen Outback zu sein. Wegen einer toten Kuh wird jedenfalls nicht viel Aufhebens gemacht. Diese wird liegen gelassen und von den Dingos und Raubvögeln früher oder später entsorgt werden.

 

So faszinierend wie das Outback sind auch viele Küstenabschnitte im Nordwesten Australiens. Der Cape Range Nationalpark ausserhalb von Exmouth mit seinem zum Glück noch sehr intakten Ningaloo-Riff lädt zum Tauchen und Schnorcheln ein. Neben gemütlich durchs Wasser schwebenden Wasserschildkröten begegnet man hier unter anderem auch verschiedenen Rochenarten. Einzigartig auch der François Perron Nationalpark etwas südlicher. Er kann auf einer Sandpiste durchquert werden. Wer den Luftdruck in den Reifen nicht genügend reduziert … ist selber schuld und bleibt im Triebsand stecken. Schaufeln ist nur schweisstreibend und erweist sich rasch als aussichtslos. Nach geraumer Zeit erscheint glücklicherweise ein hilfsbereiter Aussie mit der nötigen Ausrüstung und ermöglicht uns die Weiterfahrt. Zum Glück, denn die Küstenszenerien, die wir dann antreffen sind atemberaubend schön.

 

Wir fahren nun weiter nach Perth, wo wir Brigitte, Corinne’s Schwester, treffen werden. Sie wird uns auf unserer nächsten Reiseetappe durch den Süden Westaustraliens und dann mit der Eisenbahn von Perth nach Adelaide und schliesslich an die Ostküste in New South Wales begleiten. Wir freuen uns auf sie! 


Perth (Australien)

13.1.2018

Der Tree Top Walk im Walpole-Nornalup Nationalpark an der Südwestspitze Australiens führt einem an den Kronen uralter, bis zu 80 Meter hohen Tingle-Bäumen vorbei. Bei den Bäumen handelt es sich um eine Eukalyptus-Art, die bereits vor 65 Millionen Jahren zur Zeit des Südkontinents «Gondwana» bestand. Sie finden …


… in einem kleinen Gebiet die Lebensbedingungen vor, die ihnen ein Überleben bis heute ermöglicht hat. Der Südwesten Australiens ist überzogen mit riesigen Eukalyptus-Wäldern. Sie bestehen hauptsächlich aus Marri-, Karri- und Jarrah-Bäumen. Noch in den 1950-iger Jahren wurden auf den höchsten Bäumen eines Gebietes Lookouts eingerichtet zur Früherkennung von Waldbränden. Ein 60 Meter hoher und noch intakter Lookout, den Corinne heroisch erklimmt, befindet sich ausserhalb von Pemberton. Am über 1,5 km langen Landesteg in Busselton wurden bis Mitte des letzten Jahrhunderts die abgeholzten Baumstämme auf Schiffe verladen und nach Europa transportiert.

 

Im südlichen Teil der Westküste Australiens sind die Meerestemperaturen, wegen der Strömungen aus dem heissen Norden, noch angenehm warm. Brigitte (am Vortag aus dem winterlichen Europa angereist) und Corinne geniessen das Bad in der Eagle Bay in Dunsburough. Ganz anders dann die Südküste. Hier peitschen uns die kalten, aus der Antarktis kommenden Winde des Süd Meeres entgegen. Die Szenerie erinnert stark an die wilden Buchten und Kliffen Nordeuropas. Eine noch mächtigere Welle als wir sie an der Küste gesehen haben ist vor Millionen Jahren in der Nähe von Hyden erstarrt. Der durch Wasser und Erosion entstandene «Wave Rock» hat eine Höhe von fünfzehn und eine Länge von 110 Metern.

 

Der Hopman Cup (eines der bedeutenden Tennisturniere in Australien) wartet mit seinem Final bis wir in Perth angekommen sind. Mit unserer lautstarken Unterstützung im Stadion gewinnen Roger Federer und Belinda Bencic diesen Final gegen das deutsche Team.

 

Morgen geht es nun weiter mit dem Indian Pacific von Perth nach Adelaide. Wir sind gespannt auf diese 2’700 km lange Zugsfahrt durch die Null Arbor Wüste.


Adelaide (Australien)

17.1.2018

Die «Indian Pacific» Eisenbahn verbindet Perth am Indischen Ozean mit Sydney am Pazifik. Wir befahren die Strecke über 2'700 km von Perth bis nach Adelaide. Die Zugslinie wurde 1917 eröffnet und …


… war die erste Landverbindung zwischen Western Australia und den östlicher gelegenen Gliedstaaten. Heute dient die Bahn ausschliesslich touristischen Zwecken. In der Lounge und im Speisewagen kommt durchaus etwas Orient-Express Nostalgie auf, auch wenn der Dresscode, sowohl des Personals wie auch der Reisenden, australischen Verhältnissen angepasst wurde. Trotz gratis Alkoholkonsum (as much as you can take in) bleibt die Stimmung über die ganze Reise hinweg gesittet und zivilisiert – zumindest diesbezüglich ganz gemäss Agathe Christie.

 

Nach Perth fährt der Zug während Stunden durch den sogenannten «wheat belt» und hält mitten in der Nacht ein erstes Mal in Kalgoorlie. Die Reisenden steigen in Busse um und erhalten eine Führung durch die um diese Zeit etwas geisterhaft wirkende Goldgräberstadt. Wie sich zeigt, würden einige Reisende auch als Minenangestellte eine gute Figur abgeben.

 

Der nächste Halt erfolgt am anderen Morgen in Rawlinna, einem aus wenigen Häusern bestehenden Dorf am Rande der Nullarbor-Wüste. Vor dem Bahnhofsgebäude werden Tische und Bänke aufgestellt für ein morgendliches Picnic in bester australischer Manier.

 

Danach geht es in die Wüste «ohne Bäume», die wegen der hohen Temperaturen, dem fehlenden Wasser und Schatten für Westler so lange als unbegehbar galt. Der Zug fährt hier über die längste gerade Eisenbahnstrecke der Welt – 478 km ohne jegliche Kurve. Am Ende der Nullarbor-Wüste, acht Zugstunden später, befindet sich das Geisterstädtchen Cook. Hier tankt die Diesellok auf und die Wagen werden mit neuem Wasser versorgt. In Cook leben derzeit noch vier Personen, die die diesbezüglichen Dienstleistungen erbringen. Wie ein Graffiti zeigt, wurde vorher alles versucht, um das Städtchen vor dem Aussterben zu bewahren.

 

Nach einer weiteren Nacht im Zug dann im Morgenlicht die Felder vor Adelaide. In Erinnerung bleiben diese eindrücklichen, an einem vorbeiziehenden Weiten und Leeren. Einem Blick über das Meer gleich, wandert das Auge bis zum Horizont, ohne irgendetwas fokussieren zu können. Man kann sich kaum vorstellen, wie die Ureinwohner in früheren Zeiten in diesen unwirtlichen Gegenden gelebt und überlebt haben. Interessant, unterhaltend und abwechslungsreich waren die Gespräche mit anderen Zugsreisenden – in 48 Stunden gab’s dazu viele Gelegenheiten.


Port Macqaurie (Australien)

23.1.2018

Die Strasse von Wilcannia nach Bourke, im tiefsten Outback von Western New South Wales, ist gesäumt von grossen «Red Kangaroos», die uns beim Vorbeifahren neugierig beobachten. Sie fragen sich wohl, …


… was Touristen bewegt, bei über 40 Grad im Schatten diese 300 km lange, holprige, für 2WD nur knapp befahrbare Schotterstrasse unter die Räder zu nehmen. Sie jedenfalls ziehen es vor, den Tag am Schatten unter Büschen und Bäumen zu verbringen und dort auf den kühleren Abend zu warten, um dann Grasen zu gehen. Sie hoppeln nur weg, wenn man ihnen mit der Kamera etwas zu nahe kommt oder wenn der Durst zu gross wird. Wir hingegen geniessen nochmals dieses wahre, ursprüngliche Australien. Auf halber Strecke gelangen wir zum Tilpa Hotel. Die Bar ist der Treffpunkt der paar wenigen Farmer, die die «Stations» in der Umgebung bewirtschaften.

 

Wir begegnen dort Holly, einer jungen Lehrerin aus Adelaide. Sie ist auf der Kallara Station, einer 1000 km2 Weideland umfassenden Farm in der Nähe des Tilpa Hotels, aufgewachsen und besucht während den Schulferien ihre Eltern. Diese leben  – zusammen mit 50'000 bis 60'000 Schafen – nach wie vor auf der Station. Holly erzählt uns auch, dass der hinter dem Hotel vorbeifliessende Darling River alle sechs bis sieben Jahre, nach besonders starken Regenzeiten im tausende Kilometer entfernten Queensland, über die Ufer tritt. Grosse Teile des Outbacks am Darling River, wo es an sich nie regnet, werden dann überflutet und Farmer können danach für ein, zwei Jahre gar Ackerbau betreiben.

 

Sehr gut gefallen hat uns vorher Adelaide. Dessen Lage am Torrens River und an wunderbaren Beaches verleiht der Stadt viel Charme. Zu einem Australien Aufenthalt gehört auch der Besuch eines Cricketspiels – im Adelaide Oval verfolgen wir einen äusserst unterhaltsamen Match zwischen Adelaide und Hobart. Via Barossa Valley (dem berühmtesten Weingebiet Australiens) fahren wir danach in die Bergbaustadt Broken Hill, wo vor allem Blei, Silber und Zink abgebaut wird. Von dort geht’s durch verschlafene Örtchen weiter über die beschriebene Route von Wilcannia nach Bourke. Buschbrände sehen wir glücklicherweise nur von Ferne. Erst zur Pazifikküste hin wird es wieder grün.

 

Auf unserer letzten Etappe in Australien werden wir nun südlich, der Pazifikküste entlang, über Newcastle nach Sydney reisen. Für Brigitte geht’s dann zurück in die Schweiz und wir, Corinne und Christian, werden unsere Reise in Neuseeland fortsetzen


Sydney (Australien)

30.1.2018

Das Sydney Opera House fasziniert aus jeder Perspektive. Die zehn muschelförmigen Dachschalen am Bennelong Point erstrahlen im Sonnenlicht und wissen sich neben der mächtigen Harbour Bridge als Wahrzeichen Sydney’s bestens zu behaupten. Wir geniessen eine ausgezeichnet inszenierte Vorstellung von Franz Lehars Operette «Die lustige Wittwe» und …


… erfreuen uns an der Ästhetik und Akustik des Baus.  Zu einem Aufenthalt in Sydney gehört auch ein Bad an der Bondi Beach, dem Mekka der Surfer der Stadt. Die Surf-Lifesaver, die überforderten Wellenreitern zu Hilfe eilen, sind am Sonntagmorgen fleissig am Trainieren.  Nicht weit davon entfernet, an der Watsons Bay, gibt’s bei Doyles die besten Fish and Chips. Davon sind auch Sydney’s Möwen überzeugt.

 

Wir übernachten direkt am Sydney Harbour, an der wunderbaren Double Bay. Die Wohnung wurde uns von Piggotts, der Familie, wo Corinne vor vierzig Jahren Austauschschülerin war, zur Verfügung gestellt. Piggotts treffen wir vorher an ihrem eigentlichen Wohnort in Newcastle, ca. 150 km nördlich von Sydney. Wir geniessen ihre herzliche Gastfreundschaft und freuen uns sehr, auch ihre Kinder Andrew, Maddie und Anthony – teilweise mit ihren Familien – zu treffen. Wir werden an verschiedene Orte eingeladen, so auch für ein paar Tage in die um diese Zeit zwar gut besuchte, aber dennoch äusserst erholsame Feriendestination Shoal Bay, rund 60 km nördlich von Newcastle. Bei einer Partie Golf in Gesellschaft von Kängurus und an den herrlichen Stränden feiern wir den australischen Nationalfeiertag «Australia Day».

 

Newcastle selber verfügt über einen bedeutenden Hafen, in dem Kohle aus dem nahen Hunter Valley nach Asien verschifft wird. Von der früher vorhandenen Schwerindustrie ist kaum mehr etwas zu sehen. Die Stadt hat sich herausgeputzt. Von einem neuen Anzac Memorial Walk hat man einen herrlichen Blick auf den Pazifik und die Merewether Beach.

 

In den vergangenen Wochen haben wir die einzigartige Vielfalt an Landschaften und die ganz besondere Flora und Fauna, die Australien zu bieten hat, erfahren und erleben dürfen. Überall haben wir äusserst offene, gastfreundliche und hilfsbereite Menschen angetroffen. Der Abschied aus diesem Land fällt uns daher schon etwas schwer. Insbesondere auch, weil sich morgen dazu unsere temporäre Reisebegleiterin, Brigitte, von uns trennt und zurück in die Schweiz fliegt. Wir fliegen ebenfalls morgen weiter. Für uns geht es auf die Südinsel von Neuseeland. Wir werden dort die letzte Etappe unserer Reise in Angriff nehmen.


Picton (Neuseeland)

6.2.2018

Wir schwelgen in Erinnerungen. Vor dreissig Jahren haben wir für drei Jahre in Neuseeland gelebt. Diese schöne, uns sehr prägende Zeit lebt wieder voll in uns auf. Vieles packt uns von Neuem. Angefangen beim …


Grün des Landes. Schier unglaublich, welche Vielfalt an Grünschattierungen die Hügel der Südinsel überzieht.  Und dies, obschon die Region soeben eine der trockensten Perioden seit Langem durchlebt hat. Dann das Meer: Diese ursprüngliche, ungezügelte Kraft der Ozeane hat uns in Neuseeland schon früher und auch jetzt wieder besonders fasziniert. Manchmal regelrecht peitschend, dann aber auch wieder – zur Freude der Surfer – harmonisch, rollen die wuchtigen, kräftigen Wellen auf das Land zu. Eine ganz besondere Freude bereitet uns natürlich, einige unserer damaligen Freunde und ihre mittlerweile gewachsenen Familien zu treffen.

 

Den Seelöwen, denen wir an der Südküste begegnen, ist es ziemlich egal, ob das Meer stürmisch ist oder nicht. Nur eines schätzen sie nicht, beim Mittagsschlaf gestört zu werden. Als Corinne im hohen Gras fast auf eine (zu gut getarnte) Seelöwin tritt, bringt diese – zum Schrecken aller Anwesenden – ihren Unmut laut und sehr direkt zum Ausdruck. Nicht weit davon entfernt, gibt das Meer bei Ebbe die versteinerten Überreste eines prähistorischen Waldes frei. Man erkennt vor allem liegende Baumstämme, die vor 170 Millionen Jahren unter Vulkanasche begraben wurden.

 

In Dunedin erinnern wir uns an die ersten Schritte unserer Tochter Tania und besuchen den Tatort an der Uni, wo Christian die Prüfungen zum neuseeländischen Anwalt ablegte. Weiter nördlich in Christchurch sind die Spuren des starken Erbebens von 2011 nach wie vor sehr präsent. Die Kathedrale im Zentrum der Stadt am Fusse der Southern Alps ist nur eine Zeugin davon.

 

Morgen geht’s nun mit der Fähre auf die Nordinsel. Die meiste Zeit vor 30 Jahren verbrachten wir in Auckland. Das wird auch diesmal, während unseres Besuches auf der Nordinsel, nicht anders sein.


Zwischenhalt "Der letzte Dinosaurier"

Klein und bescheiden kommt er daher, der letzte Dinosaurier auf Erden. Der in Neuseeland lebende Tuatara gleicht zwar einer Echse, er ist aber keine solche, sondern in der Tat der letzte überlebende Vertreter der 250 Millionen Jahre alten Dinosaurier-Reptil-Familie «Rynchocephalia». Sein Überleben verdankt er der besonderen erdgeschichtlichen Entwicklung von Neuseeland, die auch zu weiteren Eigenarten in der Tierwelt des Landes geführt hat.

 

Das heutige Neuseeland spaltete sich als einer der ersten Teile vom Südkontinent «Gondwanaland» ab. Dies zu einem Zeitpunkt, bevor evolutionsmässig die Säugetiere entwickelt waren. Bis zur Besiedelung des Landes durch Menschen – man nimmt an, dass dies frühestens vor 1000 Jahren geschah – gab es in Neuseeland demzufolge keine Säuger. Vielen Vögeln und Reptilien, die seit jeher auf den Inseln lebten, fehlten damit die natürlichen Feinde. Der Kiwi – Vogel und heutiges Nationalsymbol – verlernte zu fliegen. Nach dem Eintreffen des Menschen in Neuseeland, mit allerlei Säugetieren im Schlepptau, bezahlte er dafür einen hohen Preis. Den neuen Bedrohungen von Füchsen, Mardern etc. stand er machtlos gegenüber. Der Kiwi ist denn heute in der Wildnis kaum noch zu sehen.

 

Nicht besser erging es dem Tuatara. Auch er wurde von den neu in Erscheinung tretenden Säugern fast ausgerottet. Auf den beiden Hauptinseln Neuseelands gibt es heute keine frei lebenden Tuataras mehr. Glücklicherweise sind den beiden grossen Insel unzählige kleinere Inseln vorgelagert, die nie besiedelt wurden. Sie sicherten sein Überleben… und ermöglichen ihm bis heute ein langes Leben: Die max. 50-60 cm langen Tuataras werden bis zu 150 Jahre alt. Eine Besonderheit ist auch, dass die Tiere über ein drittes, sich über dem Hirn befindendes, Auge verfügen, das sie zur Wahrnehmung von saisonalen Veränderungen (Tages- und Nachtlänge) benötigen. Dieses ist allerdings nur in den ersten Tagen ihres Lebens sichtbar. Was wie spitze Zähne aussieht, sind in Tat und Wahrheit scharfe, in Doppellinie gezogene Kerben im Backenknochen.

 

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass der einst so stolz die Welt beherrschende Dinosaurier heute, 250 Millionen Jahre später, lediglich noch klein und verletzlich auf ein paar Mini-Inseln im Südpazifik herumkriechen darf. Es lässt einen wundern, wie es wohl der mächtigen Spezies «Mensch» in 250 Millionen Jahren ergehen wird?



Auckland (Neuseeland)

14.2.2018

Das junge, spiralförmige Farnblatt, das sich entrollen wird, heisst in der Maori-Sprache «Koru». Es wird in der Kultur der ursprünglichen Bevölkerung von Neuseeland als Symbol für Neubeginn, Kraft und Stärke verwendet und erscheint in vielen Schnitzkunstwerken und Malereien der Maori. Die vielen verschiedenen, grossen und kleinen Farnpflanzen sind …


… ein Merkmal der Nordinsel von Neuseeland. Farnbäume bilden ebenso wie die mächtigen Kauri  einen Bestandteil der dichten Wälder, die grosse Teile der Küste der Nordinsel überziehen.

 

Auf der Überfahrt von der Süd- auf die Nordinsel unterhalten uns in der Cook Straight (wieder einmal) verspielte Delphine. Wir sind mittlerweile sehr gut im Dolphin Spotting und sehen sie jeweils als Erste auf der Fähre. Weiter geht’s zu den Vulkanen im Zentrum der Nordinsel. Diese verstecken sich am Abend noch hinter Regenwolken. Am nächsten Morgen bekommen wir sie dann endlich richtig zu Gesicht. Dass Neuseeland nach wie vor ein Shaf-Land ist, bestätigt sich im zerklüfteten King Country auf unserer Fahrt nach Hamilton. Den neuseeländischen Farmern, die weltweit zu den geringst subventionierten Bauern gehören, geht es gut. Klagen mag jedenfalls niemand und das ist in diesem Berufsstand doch eher selten.

 

Wir treffen in Hamilton und Auckland weitere Freunde aus unserer Zeit hier vor 30 Jahren und wir geniessen das «catching up» mit ihnen. Unserer «NZ mum» geht es leider gesundheitlich nicht gut. Umso bewundernswerter, dass sie ihren grossartigen «sense of humor» hat bewahren können.

 

Vieles in Auckland hat sich verändert, seit wir die Stadt das letzte Mal besucht haben. Ihre Lage zwischen der Tasman Sea und dem Pazifik, die wunderschönen, grosszügigen Parks inmitten der Stadt, die herrlichen Strände in ihrer Umgebung und nicht zuletzt die nach wie vor bestehende Entspanntheit und Gelassenheit der Bewohner/innen faszinieren uns nach wie vor. Vom One Tree Hill (der heute ohne den markanten, namensgebenden Gipfelbaum auskommen muss) hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt. In der Ferne sieht man, wie nahe sich die beiden Meere (Tasman Sea und Pazifik) in Auckland kommen.

 

Nach unserer fast sechsmonatigen, höchst spannenden und interessanten Reise fliegen wir morgen nun zurück in die Schweiz. Wir werden auf dem langen Flug Zeit finden, all die vielen wunderschönen Erlebnisse und Begegnungen noch einmal Revue passieren zu lassen. Wir sind sicher, dass uns noch alles Mögliche, von dem wir bisher nichts berichtet haben, in den Sinn kommen wird. Eventuell auch interessiert, welche Übernachtungsorte wir auf unsere Hitliste setzen? Dazu mehr in unserem letzten Reiseblog nach unserer Rückkehr – bis spätestens dann :-)


Bern

21.2.2018

Der warme Empfang zu Hause hat uns sehr gerührt. Wie schön, Familie und Freunde wieder zu sehen, zusammen zu sitzen und sich gegenseitig über das Erlebte der vergangenen paar Wochen und Monate auszutauschen. Das hilft uns …


… die vielen Eindrücke der Reise weiter zu verarbeiten. Bis wir mental wieder voll in Europa angekommen sind, wird es sicher noch eine Weile dauern. Wie immer nach einer längeren Auslandabwesenheit realisieren wir, wie sich die eigene Perspektive verschoben hat. Man nimmt das «zu Hause» aus anderen Augen wahr. Mit einem neuen Blick von aussen schaut man auf das, was einem so vertraut und heimisch war. Selbstverständliches erscheint auf einmal nicht mehr so selbstverständlich. Auch relativiert sich vieles von dem, was hierzulande grosse Wellen wirft, wenn man sich die immensen Herausforderungen, mit denen andere Teile der Welt konfrontiert sind, vor Augen hält. Umgekehrt, nachdem wir hautnah erlebt haben, wie Länder wie Indien oder Indonesien pulsieren und dort «die Post abgeht», fragt man sich aber auch, ob das gute alte Europa die Zeichen der Zeit richtig erkennt und ob es nicht doch etwas gar selbstgefällig geworden ist? Es wird einem jedenfalls (wieder) bewusst, wie wichtig es ist, ab und zu aus dem eigenen Sandkasten zu steigen und diesen einer Aussenperspektive zu unterziehen.

 

Beim Rückblick auf eine Reise fragt man sich schnell auch, was war denn eigentlich das Grösste, Längste, Schönste etc., etc.? Meist sind diese Fragen nicht zu beantworten. Wo war der schönste Sonnenaufgang oder – untergang? Welches war das interessanteste Gespräch? Was das spannendste Erlebnis? Unser Reiseblog und die «Zwischenhalte» zeigen, dass es dazu viele verschiedene Antworten gibt. In einigen Kategorien ist es uns aber durchaus möglich, eine einzige klare Antwort zu geben :-)

 

Glücklichste Enttäuschung

Kein Mord auf dem Indian Pacific zwischen Perth und Adelaide – verständlich, denn auch Hercule Poirot wurde unter den Passagieren nicht gesichtet.

Erfreulichste Information

Auf der Anzeigetafel in Denpasar erscheint: «Flight EK 398 landed». Tania und Simon schaffen es noch knapp nach Bali, bevor der Flugplatz wegen den Eruptionen des Vulkans Agung geschlossen wird.

Grösster Expectation Gap

Sprung in den swimming pool in Kununurra (im Norden von Western Australia): Statt der den ganzen Tag herbeigesehnten Abkühlung, das Gefühl in eine überhitzte Badewanne gefallen zu sein.

Teuerster Kaffee

Diese Rubrik könnte auch heissen: «dämlichste Touristen». In Yogyakarta (Indonesien) realisieren wir erst am Schluss, dass uns ein selbsternannter Touristenführer reingelegt hat und wir für einen Espresso umgerechnet CHF 10.—bezahlen müssen.

Krassester Gegensatz

In der IT Metropole Bangalore (Indien) ein Strassenstand mit Sekretärinnen, die auf alten Remington-Schreibmaschinen Briefe abtippen … und ein paar Schritte weiter ein Geschäft, wo noch mit Kohle-Bügeleisen Wäsche geglättet wird.

Grösste kulinarische Herausforderung

Ebenfalls in Yogyakarta das Verspeisen (Christian) von braunfarbigen, übelriechenden, sich ledrig anfühlenden, wohl etwa drei Stunden gesottenen Ostereiern resp. das klandestine Verschwindenlassen ebendieser unter dem Tisch (Corinne).

Erfüllte Hoffnung

Bereits nach kurzer Zeit kaum noch ein Gedanke an unsere früheren Tätigkeiten (das cooling-off Ziel wurde rasch erreicht).

Schwierigster Grenzübertritt

Zwischen den beiden früheren Bruderstaaten Turkmenistan und Usbekistan. Ein mehrere Kilometer langer Fussmarsch durch das Niemandsland zwischen den beiden Ländern. Strikteste sanitarische Grenzkontrolle beim Einreisen in Usbekistan (mit Fieber messen).

Nützlichstes Gerät

Ein batteriebetriebener, mobiler Ventilator, den wir in Darwin gekauft haben. Ohne diesen hätten wir die feucht-heissen Nächte unter dem Dach unseres 4x4-Campers im Norden Australiens nicht überlebt.

Bestes Essen

Das uns von früheren Arbeitskollegen mitgegebene Notessen «Trek n’ Eat» (Chili con Carne und Chocolat-Mousse). Ein bisschen heisses Wasser in den Beutel und schon war die Mahlzeit fertig. Hat uns am Fusse des Mount Augustus vor dem fast sicheren Hungertod bewahrt :-)

 

 

Und nun, wie in einem früheren Blogeintrag angekündigt, zur Liste unserer Lieblings-Übernachtungsorte. Wir haben auf unserer Reise insgesamt hunderteinundsechzigmal übernachtet. Daraus haben wir die zehn Orte ausgesucht, die uns am besten gefallen haben. Am allerwohlsten war es uns selbstverständlich bei unseren Freuenden in Timor Leste, Australien und Neuseeland. Weil wir jedoch nicht wollen, dass diese mit Übernachtungsanfragen überschwemmt werden, haben wir ihre Logis nicht in die Liste aufgenommen. Im Übrigen haben wir auch keine Rangliste erstellt. Für eine solche haben die angesetzten Verhandlungsrunden zwischen Corinne und Christian nicht gereicht. Die Liste erfolgt in alphabetischer Reihenfolge der Namen der Unterkünfte.

Antica B&B, Samarkand, Usbekistan

Zwei herzliche Schwestern führen diesen Betrieb in einem historischen Quartier im Zentrum von Samarkand. Wunderbares Frühstück.


Athgira River Camping, Udawalawe, Sri Lanka

Am Rande des Udawalawe-Nationalparks gelegenes Bungalow-Hotel. Für Naturfreunde ein Paradies. Der Uhu logierte im Baum direkt vor unserem Bungalow.


Barry’s Place, Atauro, Timor Leste

Eine herrliche, erholsame Lodge auf der Insel Atauro. Bestes Tauchen und Schnorcheln in schönster, intakter Korallenwelt. Gastgeber Barry erfüllt jeden Wunsch.


Camper, Australien

An einzigartigen Orten und später unter klarstem Sternenhimmel in Ngumban Cliff Lookout und auf der Lyndon Station.


Central Beach Inn, Mirissa, Sri Lanka

Der Ferienspot auf unserer Reise. Wellen, die jedes Surferherz höher schlagen lassen. Einmalig die grillierten Fische abends am Strand.


Halcyon House, Colombo,

Sri Lanka

Sehr stilvolles, kleines Hotel in einem Vorort von Colombo. Sowohl die Architektur wie auch die Präsentation des Frühstücks haben uns beeindruckt.


Hausboot in Kerala

Der beste Weg die faszinierende Welt der Backwaters zu erkunden. Der Koch hat uns verwöhnt.


Khatu Haveli, Jaipur, Indien

Oase in der chaotischen Altstadt von Jaipur. Hat man die am Eingang lagernden Kühe überwunden erwartet einem eine einmalige Aussicht auf der Dachterasse dieser gastfreundlichen Herberge.


Meros B&B, Khiva, Usbekistan

Inmitten des historischen Zentrums gelegenes B&B. Sehr stilvoll eingerichtet und von einer herzlichen Familie geführt.


The Patio Yogya, Yogyakarta, Indonesien

Sehr kleines Hotel im Sultanbezirk der Stadt. Ein Ort, um sich bestens von den langen Spaziergängen durch die Stadt und von den Sightseeings in den umliegenden Tempelanlagen zu erholen.


Damit kommen wir zum Ende dieses Reiseblogs. Herzlichen Dank dafür, dass ihr uns über diesen Kanal auf unserer Reise begleitet habt und vielen Dank auch für die zahlreichen Rückmeldungen zu unseren Beiträgen! Für uns geht es nun schon bald weiter in die Toskana, wo wir unseren nächsten Lebensabschnitt «unter die Stiefel» nehmen werden. Interessiert wie es uns dort ergehen wird, mit welchen Erlebnissen, Geschichten etc. wir als Emigrati im Bel Paese konfrontiert werden und was uns sonst noch so durch den Kopf geht? Schon bald gibt’s dazu auf dieser Webseite (www.stiefelspuren.net) unseren neuen Blog «Cara Italia». Wir freuen uns, wenn ihr dann weiterhin zu unserer Leserschaft gehört.

 

A presto, Christian und Corinne